Pilotprojekt E-Collecting: How low can we go?
01.03.2025 , Bankettsaal
Sprache: Deutsch

E-Collecting steht in der Schweiz vor dem Durchbruch: Die neue E-ID bietet die technische Grundlage dafür. Doch wie sieht ein minimal funktionsfähiges Pilotprojekt aus, das sich rasch und einfach in unserem föderalen System verankern lässt? Wir stellen ein bürgernahes, dezentrales E-Collecting-Modell vor. Anschliessend macht Gerhard Andrey einen Polit-Check und prüft die Chancen des Modells für Bundesbern.


E-Collecting wird die Art und Weise, wie wir Unterschriften für Volksinitiativen und Referenden sammeln, tiefgreifend verändern. Die gesetzliche Grundlage existiert zwar schon seit 2014, doch die Politik blockierte die Umsetzung aus Bedenken vor politischem Macht- und Kontrollverlust.

Der jüngste Skandal um gefälschte Unterschriften hat jedoch die Wende gebracht: Der Bundesrat unterstützt jetzt überparteiliche Vorstösse für ein E-Collecting-Pilotprojekt mit der neuen E-ID. Das Momentum ist da – nutzen wir es!

E-Collecting ist mehr als nur eine technische Frage – es geht darum, die Spielregeln der direkten Demokratie digital zu definieren. Dazu braucht es eine breit abgestützte, zivilgesellschaftliche Allianz, welche die Planung, Umsetzung und Evaluation des Pilotprojekts mitgestaltet.

Am Winterkongress präsentieren wir euch einen ersten Vorschlag für ein bürgernahes, dezentrales E-Collecting mit E-ID. Und wir haben den Tech-Unternehmer und Nationalrat Gerhard Andrey gebeten, einen Politik-Check zu machen und die Chancen für eine Umsetzung zu beurteilen.

Daniel Graf, Erik Schönenberger, Sandro Scalco und Gerhard Andrey

Erik Schönenberger ist Informatiker und Geschäftsleiter der Digitalen Gesellschaft, die er mit initiiert hat. Die 10 Jahre davor hat er sich mit IT-Security beschäftigt. Sein Interesse gilt dem Spannungsfeld aus Technologie, Gesellschaft und Recht.

Diese(r) Vortragende hält außerdem:

Daniel ist Gründer der Online-Plattform WeCollect, Stiftungsrat der Stiftung für direkte Demokratie und arbeitet als Campaigner für den Verein Public Beta. Er hat verschiedene Initiativen und Referenden mitinitiiert, darunter die Gletscher-Initiative, das E-ID-Referendum und die Inklusions-Initiative. Zusammen mit Maximilian Stern schrieb er das Buch «Agenda für eine digitale Demokratie».

Sandro ist ein digitaler Demokratie-Pionier. Er hat im Kanton Schaffhausen die erste Volksmotion für E-Collecting lanciert und setzt sich seit Jahren für die Digitalisierung und Gesellschaft ein. In den letzten Jahren hat er diverse Kantone bei der Umsetzung von E-Collecting begleitet und damit wichtige Grundsteine für die Digitalisierung der direkten Demokratie gelegt. Zusätzlich zu seinen Veröffentlichungen, darunter Studien und ein Buchkapitel zum Thema E-Collecting, hat er in Schaffhausen das Civic-Tech-Startup Owlly ins Leben gerufen.

Nationalrat & Unternehmer