21.02.2026 –, Clubraum Sprache: Deutsch
Bilder formen unsere Vorstellungen – oft auf Basis kolonialer, stereotyper Bildwelten. Generative KI verstärkt diese Muster, eröffnet aber auch die Frage: Welche Bilder braucht eine demokratische, digitale Gesellschaft stattdessen? Anhand von Fairpictures Praxis und dem Consent-Tool FairConsent zeigen wir, wie ethisches Storytelling, Datenschutz und echte Teilhabe zusammenfinden.
Bilder prägen, wie wir Menschen, Krisen und ganze Regionen sehen – und viele dieser Bilder haben eine problematische Geschichte. In den letzten Jahren wurde viel getan, um visuelles Storytelling würdevoller zu gestalten: repräsentativer, „do no harm“, mit mehr Teilhabe der Abgebildeten. Generative KI bringt einen neuen Twist hinein: Sie reproduziert alte Bildwelten und stereotype Motive, weil sie auf unseren bestehenden Vorurteilen trainiert ist – und sie kann diese Dynamiken massiv beschleunigen. Zugleich eröffnet sie aber eine zentrale Frage: Welche Bilder brauchen wir stattdessen für eine demokratische, vielfältige Gesellschaft?
Fairpicture arbeitet seit Jahren zu ethischem visuellen Storytelling: durch die Produktion von Geschichten mit lokalen Visual Storyteller:innen weltweit und durch die Entwicklung digitaler Tools. Eines davon ist FairConsent, ein Consent-Tool, das Datenschutz, Teilhabe und informierte Einwilligung praktisch umsetzt: Menschen sollen die Kontrolle über ihre eigenen Bilder behalten, Einwilligungen verstehen, erteilen und widerrufen können – und idealerweise werden diese Informationen später in den Bildern selbst (z.B. via Metadaten, c2pa etc) erkenn- und maschinenlesbar.
In einem 30-minütigen Input möchten wir zeigen, wie generative KI bestehende Bildordnungen verstärkt, welche alternativen Bildsprachen es braucht – und welche technischen und organisatorischen Werkzeuge (wie FairConsent) nötig sind, damit Menschen echte Teilhabe und Macht über ihre Darstellung im digitalen Raum erhalten. Der Beitrag verbindet konkrete Praxisbeispiele mit einer kritischen, aber lösungsorientierten Perspektive auf KI, Bildethik und digitale Selbstverteidigung.
Noah Arnold holds master’s degrees in human rights and jazz performance. He has worked in visual communication for various organisations and taught music and human rights at universities like the University of Applied Arts Vienna and Lucerne University of Applied Sciences. At Fairpicture, he is responsible for strategic development and communications. Noah believes in transforming communication to benefit all stakeholders: depicted individuals, local communities, visual creators, organizations and the public.